Crafar schätzt European Juniors ein
In diesem Jahr hat Crafar eine Doppelrolle im SBK-Fahrerlager inne: Auf der einen Seite ist er der Trainer im neuen European Junior Cup, wo Youngsters mit einer Kawasaki Ninja 250R Rennen fahren können. Auf der anderen Seite ist er der Team Manager des Racedays Kawasaki Teams, das in der European Superstock 600 Meisterschaft antritt. Sie gehen mit dem Amerikaner Josh Day an den Start, der in Monza mit Platz drei sein erstes Podium holte. Im Interview mit WorldSBK.com schaut Crafar auf die zwei Meisterschaften und blickt außerdem auf die World Superbike Saison 2011.
Dein Team Racedays Kawasaki erlebte in Monza ein fantastisches Wochenende, weil Josh Day sein erstes Podium in der Stock 600 holte. Hast du das so zeitig erwartet?
"Ja, wir haben erwartet, dass Josh so gut ist. Der Grund, weshalb wir wissen, dass er das kann, ist, dass wir bereits gesehen haben, was er kann, wenn das Material passt. Er lernt die Strecken und ist genauso schnell wie die anderen. Wir glauben auch, dass er Rennen gewinnen kann. Also ja, wir erwarteten, dass er so gut ist, auch vom 14. Startplatz, wie in Monza!"
Josh Day scheint eine gute Kombination aus Speed, Talent und Ehrgeiz zu sein...
"Wie gesagt, das sind genau die Dinge, die uns an Josh gefielen, als wir ihn dss erste Mal gesehen haben. Er ist ein Arbeitstier und auch ein echter Gentleman."
Wie sieht es mit dem European Junior Cup aus? Wie geht es mit der Meisterschaft voran?
"Hervorragend. Sie hat ein paar kleine Problemchen, wie jede Serie. Einige Leute hatten Angst ihr Geld in eine Sache im ersten Jahr zu stecken, die dann nicht stattfindet. Deshalb ist das Starterfeld etwas kleiner, als wir gehofft haben - aber das ist bei etwas Neuem normal und das ist ein Langzeitprojekt.Der Organisator hat die Zusage erteilt und es sieht sehr gut für die Zukunft aus. Es ist der perfekte Ort, um eine junge Rennfahrerkarriere zu beginnen. Für 19.000 Euro ist man bei den Rennen, bekommt ein neues Motorrad vorbereitet, mit identischen Spezifikationen, Transport der Maschinen zu allen Rennen, Reifen und Montage, Benzin, Lederkombi, Helme, Handschuhe, Schuhe etc., einen Arbeitsplatz und Werkzeuge, Hilfe bei den Bikes über die Saison, Unterstützung bei der Fahrtechnik und der Sicherheit von mir. Alles, was man braucht ist ein Betreuer und auf den schönsten Rennstrecken Europas Rennen zu fahren und das vor den Fans der WSBK. Und am Ende der Saison kannst du dein Motorrad und deine Ausrüstung behalten. Unheimlich viel für das Geld, oder? Mir wird jetzt aber langsam klar, durch was meine Familie und meine Freunde gehen mussten, als ich gefahren bin. Ich arbeite eng mit Josh Day und den anderen jungen EJC-Fahrern zusammen und wenn es zum Rennen geht mache ich mir um jeden Sorgen. Die Fahrer wissen nicht wie viel Stress und Emotionen bei den Leuten aufkommen, die für sie sorgen. Die Fahrer denken nur: 'Was machst du dir Sorgen? Ich bin schließlich der, der fährt.‘"
Du bist früher selbst in der Superbike Weltmeisterschaft gefahren und hast Rennen gewonnen. Was denkst du über die Saison bis jetzt?
"Die Aprilia war in Monza richtig schnell. Die Duke war richtig langsam, deshalb wird sich Carlos freuen auf engere Strecken zurückzukommen. Das macht einen Unterschied. Die Duke war immer schnell durch den Hubraum. Ich habe mich sehr für Eugene gefreut (auch ein echt netter Kerl). Leid tut es mir für die Jungs, die im zweiten Rennen gleich in der ersten Kurve hingefallen sind. Die Yamaha haben dort richtig gut ausgesehen und ich freue mich für Andrea Dosoli (Team Manager des Yahama WSBK Teams), dass er diese Erfolge bereits im ersten Jahr feiern kann. Ich war für Andrea 2001 Öhlins-Techniker. Er ist ein sehr guter Mann und kann mir vorstellen, dass im Team eine sehr gute Atmosphäre herrscht. Ich habe viele Freunde in der WSBK und der Supersport Weltmeisterschaft. Natürlich will ich, dass sie gut sind, aber meistens bin ich einfach nur froh, sie als Freude zu haben und bevorzuge, wenn sie sich nicht verletzen."